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Warum sich so viele Kraftsportler krank trainieren

  • info119720
  • vor 9 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

– und was wir dagegen tun müssen


Ich habe in all den Jahren als Heilpraktikerin, Lehrerin für Fitness, Gesundheit und Sportrehabilitation unzählige Sportler erlebt, die mit glänzenden Augen vom Muskelaufbau träumen – und irgendwann mit schmerzverzerrtem Gesicht auf meiner Liege landen.⠀Ihre Geschichten ähneln sich erschreckend oft: jung, motiviert, voller Energie und Tatendrang. YouTube-Videos geschaut, Trainingspläne aus dem Internet kopiert, Supplements gekauft, das Gym zur zweiten Heimat gemacht. Und dann: Schulter kaputt. Knie instabil, Rückenprobleme. Bandscheibenvorfall.⠀


Aber wie kann das sein? Sie trainieren doch. Sie tun doch „etwas für ihren Körper“. Ja, sie tun etwas – aber leider oft das Falsche.


Muskeln wachsen schnell – Gelenke brauchen Zeit


Der große Irrtum, dem viele Kraftsportler verfallen: Muskeln sind sichtbar, Kraft ist messbar – also ist das der Weg, oder?⠀Was niemand sieht, sind die Strukturen, die diesen Muskeln Halt geben: Gelenke, Sehnen, Bänder, Faszien. Und genau die brauchen etwas, das im modernen Fitnesswahn kaum noch Platz hat: Zeit. Aufmerksamkeit. Geduld.


Bevor ich über Muskelaufbau spreche, schaue ich auf die Basis. Ist das Sprunggelenk beweglich? Ist die Hüfte stabil? Wie arbeitet die Schulter unter Belastung?⠀ Denn hier liegt der Kern: Nur mit einem optimal beweglichen Gelenk kann eine Bewegung korrekt ausgeführt werden. Schon minimale Kompensationsbewegungen – sei es durch eingeschränkte Mobilität oder instabile Gelenke – führen über kurz oder lang zu Überlastung, Dysbalancen und schließlich zu strukturellen Schäden.⠀Ein Körper, der muskulär stark, aber funktionell instabil ist, ist wie ein Haus auf Sand gebaut. Früher oder später kracht etwas ein.


Kurzfristiger Erfolg ist kein Beweis für richtiges Training


Ich verstehe die Begeisterung. Die ersten Erfolge motivieren. Der Bizeps wächst, das Kreuz wird breiter, auf Social Media hagelt es Likes.⠀Doch kurzfristiger Erfolg ist kein Qualitätsmerkmal für nachhaltiges Training.⠀Nur weil du heute keine Schmerzen hast, heißt das nicht, dass du morgen nicht welche bekommst. Der Körper ist erstaunlich anpassungsfähig – aber er verzeiht nicht alles. Wer ihn permanent über seine funktionellen Grenzen hinweg zwingt, zahlt früher oder später den Preis.


Die größte Krankheit unserer Zeit: Ungeduld


Viele junge Sportler verlassen sich auf Fitness-Influencer, die kaum mehr als ein attraktives Äußeres mitbringen. Techniken werden falsch vermittelt, Grundlagen ignoriert, Regeneration belächelt.⠀Niemand redet über die Arbeit, die man nicht sieht.⠀Mobilitätstraining. Gelenkstabilität. Haltungskorrektur. Bewegungsmuster. All das wirkt unspektakulär, bringt keine schnellen Gains – und ist doch das Fundament, auf dem echte Stärke wächst.


Meine Bitte an dich


Wenn du diesen Text liest und trainierst – oder jemanden kennst, der es tut:⠀Hör auf deinen Körper. Und vor allem: Hör auf Menschen, die ihn wirklich verstehen.⠀Suche dir qualifizierte Anleitung, bevor du schwere Gewichte bewegst. Trainiere deine Gelenke, bevor du deine Muskeln wachsen lässt. Baue deinen Körper nicht für das nächste Selfie auf – sondern für die nächsten Jahrzehnte.⠀Denn Kraft bedeutet nicht, viel zu heben.

Kraft bedeutet, lange gesund zu bleiben.





 
 
 

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