top of page

Wenn der Körper nicht genügt – Der stille Druck auf Männer (und Frauen)

  • info119720
  • 14. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 7 Tagen

Ein persönlicher Blick aus der psychotherapeutischen Praxis


Wir sprechen oft und berechtigterweise über den Druck, den Schönheitsideale auf Frauen ausüben. Schlank, jung, makellos – das sind Anforderungen, die viele von klein auf verinnerlichen. Doch still und beinahe unbemerkt hat sich dieser Druck auch in die Welt der Männer geschlichen.

Plötzlich reicht es nicht mehr, einfach da zu sein. Männer sollen stark sein – aber bitte mit Sixpack. Erfolgreich – aber auch modisch, durchtrainiert, gepflegt, aber bitte mit Lässigkeit. Was früher eine Domäne der Frauen war, ist heute ein gesamtgesellschaftliches Phänomen: Die Jagd nach dem perfekten Körper. Nur dass sie bei Männern oft noch seltener offen benannt wird.


Gleichberechtigung durch Leistungsdruck?


Was als Fortschritt erscheint – dass auch Männer "schön" sein dürfen – entpuppt sich in der Tiefe als fragwürdige Gleichberechtigung. Es geht nicht um Befreiung, sondern um die Ausweitung eines Problems. Wenn wir Gleichberechtigung mit "alle leiden gleich" verwechseln, verlieren wir aus dem Blick, worum es eigentlich geht: Dass niemand diesen Druck spüren sollte. Weder Frauen noch Männer. Weder Jugendliche noch Erwachsene.


Die Seele leidet leise


Ich sehe zunehmend Männer, die unter diesem subtilen Druck leiden. Sie sprechen selten sofort darüber. Meist kommt er zwischen den Zeilen zum Vorschein: In Selbstzweifeln. In dem Gefühl, nicht zu genügen. In Erschöpfung, wenn sie ständig ein Bild erfüllen sollen, das nie ganz greifbar ist.

Gleichzeitig kämpfen Frauen weiterhin mit denselben Erwartungen – nur dass diese gesellschaftlich längst akzeptiert und oft sogar als normal betrachtet werden. Wir sprechen von Body Positivity – und trotzdem ist das Ideal omnipräsent.


Was wir wirklich brauchen


Wir brauchen keine "Gleichberechtigung im Leiden". Wir brauchen eine neue Haltung. Eine, die Vielfalt anerkennt. Die Echtheit über Perfektion stellt. Die Körper als das würdigt, was sie sind: Ausdruck unseres Lebens – nicht unser Wert.

Wenn du dich angesprochen fühlst – als Frau oder als Mann –, dann möchte ich dir sagen: Du bist genug. Nicht wenn du mehr trainierst, nicht wenn du weniger isst, nicht wenn du dich noch mehr optimierst. Sondern jetzt. Genau so.


Du möchtest deine Beziehung zu dir selbst heilen?

In meiner Praxis begleite ich dich auf deinem Weg – mit Achtsamkeit, Tiefe und Respekt für deine Geschichte.




ree

 
 
 

Comments


bottom of page