Die Prüfungen sind vorbei. Machen auch sie drei Kreuzzeichen, weil Ihr Kind mit furchtbaren Bauchkrämpfen, Übelkeit und klopfendem Herzen zu kämpfen hatte und das endlich überstanden ist?
Vor allem in der Pubertät entwickeln viele Jugendliche Ängste, und diese können sich zu Angststörungen entwickeln. In meiner Praxis finde ich vor allem Jugendliche mit Ängsten in sozialen Situationen, aber auch Angst vor schulischen Herausforderungen. Und diese können auch parallel auftreten oder sich gegenseitig bedingen. Im Jugendreport der DAK ist nachzulesen, dass die Zahlen steigen. Im Jahr 2021 mussten im Vergleich zum Vorjahr 42 Prozent mehr Teenager aufgrund einer emotionalen Störung ins Krankenhaus.
Welche Angststörungen zeigen die meisten meiner jugendlichen Patienten?
In meiner Praxis ist es meist die soziale Phobie. Diese entwickelt sich auch oft im Jugendalter. Die Jugendlichen haben Angst davor, dass sie Aufmerksamkeit erregen. Angst davor, sich peinlich zu verhalten oder Fehler zu machen.
Mädchen sind häufiger betroffen
Wie ich gelesen habe, seien Mädchen ungefähr doppelt so häufig von Angststörungen betroffen. Allerdings ist es auch heute noch so, dass Jungs weniger über ihre Ängste reden und sich deshalb seltener jemandem anvertrauen. Noch immer leiden sie oft unter dem Rollenbild des „starken Mannes“, der alles selbst regelt und keine Angst zeigt.
Woran können Eltern eine Angststörung in der Pubertät erkennen?
Oft vermeiden die betroffenen Jugendlichen Situationen, vor denen sie Angst haben. So werden bestimmte Aktivitäten nicht mehr ausgeführt oder es kann sogar sein, dass Alltagsanforderungen nicht mehr bewältigt werden können.
Ich hatte eine Patientin, die die Schule gar nicht mehr besuchen konnte. Eine andere brachte keinen Ton heraus, wenn sie in der Schule angesprochen wurde, oder wenn sie in einem Restaurant nach ihrer Bestellung gefragt wurde.
Oft kommen auch psychosomatische Beschwerden wie Schwitzen, Zittern, Erröten oder Herzrasen hinzu. Auch Kopf- oder Bauchschmerzen können auftreten.
Wo liegen die Ursachen?
Meiner Meinung nach ist die Ursache mulitfaktoriell, d.h. es kommen mehrere Faktoren zusammen.
In manchen Familien treten Angststörungen gehäuft auf, so dass eine genetische Disposition angenommen werden kann – oder ein Verhaltens- und Erziehungsmuster, das Angststörungen begünstigt. Es kann sein, dass die Eltern überbehütend und kontrollierend sind oder aber selbst ein ängstliches Verhalten zeigen.
Es gibt auch Menschen, die ein sehr sensibles, vegetatives Nervensystem haben, das schnell eine körperliche Reaktion zeigt. Manche haben schon in der Kindheit ein ängstliches oder schüchternes Temperament.
Was kann passieren?
Die Symptomatik kann, wenn sie nicht beachtet, bzw. behandelt wird, chronifizieren. So kann es zu einem jahrelangen Problem werden.
Und auch die Bewältigung des Alltags kann extrem schwer werden. Wichtige soziale Beziehungen werden vermieden, die Jugendlichen ziehen sich zurück oder isolieren sich komplett.
Zudem können Co-Erkrankungen auftreten, wie eine Depression.
Und zu bedenken ist auch, dass das eigene Verhalten wiederum an die nächste Generation weitergegeben wird.
(Quelle: Psychologin Theresa Panzer auf DAK.de)
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