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Die wenigsten Eltern rechnen damit - Depressionen bei Kindern

Lt. der Stiftung Kindergesundheit erlebt mindestens jeder 10te Jugendliche wenigstens einmal eine depressive Episode, bis zum 18ten Geburtstag.


So habe ich gelesen, dass in den letzten Jahren eine Zunahme von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen beobachtet wurde. Dabei muss natürlich die Tatsache einkalkuliert werden, dass Kinder ungefähr erst im Grundschulalter ihre Gefühle und Stimmung irgendwie in Worte fassen können.


Oft unterschätzt


Die Münchner Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Bühren, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung Kindergesundheit erklärt, dass bereits vor der Pandemie fast jedes fünfte Kind (und Jugendliche) in Deutschland psychische Auffälligkeiten zeigte. Seither habe sich die Situation noch weiter verschlechtert.


Vor allem bei Mädchen sollen sich Ängste, depressive und psychosomatische Symptome oder Essstörungen zeigen.


Auf welche Symptome sollten Sie als Eltern achten?


Naturgemäß zeigen sich bei depressiven Kleinkindern (1 bis 3 Jahre) extrem unspezifische Symptome. Rückzug, Spielunlust oder auffallendes still sein, könnten ein Hinweis sein. Häufig seien sie aber auch unruhig. So sollen sie oft weinen und schreien, schlecht essen und schlafen oder bestimmte Bewegungen immer wieder wiederholen.


Bei Kindern im Vorschulalter (3 bis 6 Jahre) fallen bei einer Depression oft ein trauriger Gesichtsausdruck und verminderte Gestik und Mimik auf. Nach meiner Erfahrung ist ein betroffenes Kind häufig bedrückt und kann sich über nichts mehr so richtig freuen. Es können auch Bewegungsunlust und psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen auftreten. Auch hier kann es zu Schlafstörungen mit Alpträumen kommen.


Schulkinder (7 bis 13 Jahre) zeigen bei einer Depression oft eine gedrückte Stimmung, leichte Reizbarkeit und Lustlosigkeit. Durch Konzentrationsschwierigkeiten kann es auch zu einem Leistungsabfall in der Schule kommen. Schon in diesem Alter kann es Selbstzweifeln bis hin zu Selbstmordgedanken kommen.


Bei meinen jugendlichen Patienten (14 – 18), die unter einer Depression leiden, finde ich Stimmungsschwankungen und Appetitstörungen. Sie erklären, sie seien niedergeschlagen und es trete ein Gefühl der Leere und Lustlosigkeit auf. Viele leiden unter Grübeleien und ziehen sich zurück.

Hinzu kommen oft auch psychosomatische Beschwerden, Schlafstörungen und evtl. ein Leistungsabfall in der Schule. Auch hier kann es zu Suizidgedanken kommen.


Wie ich gelesen habe, werden Depressionen bei Kindern und Jugendlichen nicht selten übersehen und nicht behandelt, selbst wenn deutliche Anzeichen vorhanden seien (Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. Katharina Bühren). So würden selbst ernste Symptome einer Depression wie Freudlosigkeit oder Niedergeschlagenheit bei Kindern im Teenageralter häufig als eine Phase fehlinterpretiert, die zur Pubertät gehöre.


Reden kann Schlimmeres verhüten


Häufig hilft es, Empfindungen in Worte fassen und mit anderen zu teilen.

(Quelle: BDH) Originalquelle: Stiftung Kindergesundheit


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