top of page

Wenn Schweigen weh tut – Was Ghosting in uns auslösen kann

  • info119720
  • 4. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 7 Tagen

Stell dir vor, du öffnest dein Herz. Du investierst Zeit, Vertrauen, vielleicht sogar Hoffnung. Da ist ein Mensch, mit dem du schreibst, sprichst, lachst, Pläne schmiedest. Und plötzlich: Funkstille. Kein Abschied, keine Erklärung. Nur Stille. Du fragst dich: Was habe ich falsch gemacht? Doch die Antwort bleibt aus – und das tut weh. Sehr weh.


Dieses Phänomen trägt heute einen Namen: Ghosting. Es beschreibt das plötzliche, kommentarlos vollzogene Kontaktabbrechen – sei es in Freundschaften, in romantischen Beziehungen oder sogar im beruflichen Kontext. Für die Person, die geghostet wird, kann dieser wortlose Rückzug tiefe emotionale Wunden hinterlassen.


Ein Bruch, den niemand sieht – aber der trotzdem bleibt

Ghosting ist mehr als ein unangenehmes Ende. Es ist ein Nicht-Ende. Es fehlt die Möglichkeit zur Klärung, zur Verarbeitung. Zur Wahrheit. Stattdessen bleibt nur Leere – und ein Gefühl der Austauschbarkeit.


Für viele Betroffene bricht mit dem Ghosting nicht nur der Kontakt zu einem Menschen weg, sondern auch ein Stück Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen. Der eigene Selbstwert gerät ins Wanken.

Gedanken kreisen, wie:

  • Bin ich nicht genug gewesen?

  • War ich zu viel? Zu ehrlich? Zu verletzlich?

  • Warum bin ich es nicht wert, dass man mit mir spricht?


Diese Fragen sind wie ein Echo im Inneren – sie hallen nach, lange nachdem die andere Person verschwunden ist.


Das innere Kind hört mit

Ghosting trifft oft einen besonders verletzlichen Anteil in uns – unser inneres Kind. Vielleicht erinnert es uns an frühere Erfahrungen von Ablehnung, Vernachlässigung oder dem Gefühl, übersehen worden zu sein. In meiner Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie erlebe ich oft, wie tief solche scheinbar "modernen" Phänomene in unserer Seele wirken.

Ghosting kann alte Wunden aufreißen. Es triggert Urängste: Nicht gesehen werden. Nicht wichtig sein. Allein zurückbleiben.


Ghosting ist kein Spiegel deiner Wertigkeit

So schwer es fällt zu glauben: Ghosting sagt nichts über deinen Wert aus. Es sagt etwas über die Konfliktvermeidung, Unsicherheit oder emotionale Reife der ghostenden Person. Menschen ghosten oft, weil sie sich überfordert fühlen, sich schämen, keine Worte finden oder nie gelernt haben, Beziehungen auf gesunde Weise zu beenden.

Aber du – du verdienst Klarheit. Du verdienst Respekt. Du verdienst es, gehört zu werden.


Was du tun kannst, wenn du geghostet wurdest


  • Erkenne den Schmerz an. Dein Gefühl ist real und berechtigt. Erlaube dir zu trauern – auch wenn "nichts Offizielles" zu Ende gegangen ist.

  • Sprich darüber. Mit Freunden, in einer therapeutischen Begleitung – oder schreib dir deine Gedanken von der Seele. Du musst das nicht alleine tragen.

  • Halte dich fern von Selbstbeschuldigungen. Suche nicht verzweifelt nach Fehlern bei dir. Oft liegt die Ursache im Gegenüber – nicht in dir.

  • Stärke deinen Selbstwert. Umgib dich mit Menschen, die dich sehen, hören und respektieren. Erinnere dich daran, wer du bist – mit all deiner Würde, deiner Tiefe, deinem Mut zur Verbindung.


Und zuletzt...

Wenn du geghostet wurdest, bedeutet das nicht, dass du unwichtig bist. Es bedeutet, dass jemand nicht fähig oder bereit war, mit deiner Offenheit und Echtheit umzugehen.

Du bist nicht falsch. Du bist fühlend, menschlich und mutig.

Und manchmal ist genau das – das größte Geschenk.


Möchtest du diesen Schmerz nicht länger alleine tragen? In meiner Praxis biete ich dir einen geschützten Raum, um Erfahrungen wie diese einfühlsam zu verarbeiten und zurück zu deinem inneren Gleichgewicht zu finden.




ree

 
 
 

Comentarios


bottom of page