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💔 Warum Kinderfotos nicht ins Internet gehören – ein persönlicher Appell

  • info119720
  • vor 3 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

Immer wieder begegnet mir in meiner Arbeit ein Thema, das mich tief berührt – und ehrlich gesagt auch beunruhigt: Eltern, die voller Liebe und Stolz Fotos oder Videos ihrer Kinder im Internet teilen. Ob auf Instagram, TikTok oder im Familienchat – scheinbar harmlose Momente, festgehalten mit besten Absichten.


Doch als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Leiterin des Wehr Dich Sicherheitstrainings sehe ich täglich, was passiert, wenn Grenzen – bewusst oder unbewusst – überschritten werden. Und genau darum möchte ich dieses Thema ansprechen: Kinderfotos gehören nicht ins Internet.


🧠 Zwischen Stolz und Schutz – eine schmale Linie

Ich habe großes Verständnis für Eltern, die ihr Glück teilen möchten. Liebe sucht Ausdruck – und unsere digitale Welt lädt dazu ein. Aber das Netz vergisst nicht. Was heute ein süßer Moment ist, kann morgen zur Quelle von Schmerz, Scham oder Missbrauch werden.

Der Kinder- und Jugendpsychiater Daniel Illy bringt es treffend auf den Punkt:

„Wem hätte ich dieses Fotoalbum früher gezeigt?“

Früher blätterten wir im Wohnzimmer gemeinsam durch private Alben. Heute liegen diese Alben öffentlich im Internet – frei zugänglich für Millionen. Und leider auch für Menschen mit dunklen Absichten.


Das Bundeskriminalamt warnt ausdrücklich: „Kinderbilder gehören nicht ins Netz.“ Denn sie können manipuliert, kopiert oder mit KI verfremdet werden – oft zu Zwecken, die uns den Atem stocken lassen. Allein in Deutschland werden jährlich über 200.000 Fälle gemeldet, in denen kinderpornografisches Material auftaucht – häufig aus ursprünglich harmlosen Familienfotos.


🌍 Was im Netz bleibt, bleibt nicht unschuldig

Diese Bilder verschwinden nicht. Auch wenn Gesichter verdeckt oder Beiträge später gelöscht werden – die Originale bleiben auf Servern, in Clouds, in Archiven. Und sie können jederzeit wieder auftauchen, aus dem Zusammenhang gerissen, entstellt, missbraucht.

Besonders erschreckend finde ich, dass Fachleute berichten: Die ständige Verfügbarkeit solcher Bilder erschwert sogar Präventionsarbeit mit pädophilen Menschen. Sie schaffen – unbewusst – ein Gefühl von Normalität, das therapeutische Veränderung behindern kann.

Das zeigt, wie weitreichend die Folgen sein können – selbst wenn alles aus Liebe begann.


🛡️ Verantwortung ist Schutz in Aktion

Ich arbeite mit Menschen an ihren Grenzen – körperlich, emotional, psychisch. Grenzen zu setzen ist nicht hart, sondern heilsam. Und genau hier beginnt Schutz: bei der bewussten Entscheidung, nicht alles zu teilen, was man liebt.


Wenn du Kinder in deinem Umfeld hast – ob als Elternteil, Tante, Onkel, Lehrer:in oder Freund:in – frage dich:


  • Würde ich dieses Bild einem Fremden zeigen?

  • Welche Informationen über das Kind gebe ich hier preis?

  • Dient das Teilen wirklich dem Kind – oder meinem Bedürfnis nach Anerkennung?


Verantwortung im digitalen Raum ist heute eine Form von Zivilcourage .Sie schützt nicht nur ein Kind – sie schützt ganze Generationen.


💬 Zum Schluss

Ich schreibe diesen Beitrag nicht, um Angst zu machen, sondern um Bewusstsein zu schaffen. Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre, auch wenn sie es selbst noch nicht einfordern können. Wir sind diejenigen, die für sie Verantwortung tragen – auch online.

Lasst uns die Grenzen unserer Kinder achten. Nicht aus Misstrauen, sondern aus Liebe. Denn echter Schutz beginnt dort, wo wir sagen: Dieses Bild bleibt bei mir.





ree

 
 
 

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