„Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst!“ – ein Satz den ich in der Praxis häufig höre. Und dagegen ist auch gar nichts einzuwenden –
Aber zwischen einem hohen Anspruch und einem krankmachenden Perfektionismus, der krank macht, liegt oftmals nur ein sehr schmaler Grat.
Gewissenhaftes Arbeiten ist in vielen Lebensbereichen extrem wichtig und Ehrgeiz bringt oft besondere Leistungen hervor.
Aber Vorsicht! – Wenn man sich über das Geleistete nicht freuen, sich Fehler nicht erlauben kann und sein Selbstwertgefühl, bzw. sogar sein Glück von dem Erreichen übertriebener Ziele abhängig macht, führt das zu einem dauerhaften Stresszustand. Dieses Schwarz – Weißdenken, also entweder perfekt oder schlecht führt in eine Falle – den Perfektionismus.
Perfektionismus - Streben nach Vollkommenheit und Hang zu übertriebener Fehlervermeidung. Perfektionismus kann sich in allen Lebensbereichen zeigen. Z.B. bei der Arbeit, aber auch im Haushalt oder in der Kindererziehung. Der Perfektionismus macht auch vor dem Körper nicht halt. Er kann sich bei der „Modellierung“ des Körpers zeigen und im extremsten Fall sogar zu einer Magersucht führen.
Was steckt hinter einem Perfektionismus? Nach meiner Erfahrung ist es oft ein mangelndes Selbstbewusstsein und die Sehnsucht nach Anerkennung. Ich schreibe bewusst das Wort „Sehnsucht“ und nicht „Wunsch“, weil darin das Wort „Sucht“ enthalten ist.
Der eigene Wert kann bei meinen betroffenen Patienten nur über die Leistung und die Anerkennung durch andere gezogen werden.
Es entsteht ein Gefühl von ständigem Stress mit den körperlichen Folgen, wie innerer Unruhe, starker innerer Anspannung, Erschöpfung, Kopfschmerzen und anderen typischen Stresssymptomen.
Nach meiner Erfahrung in der Praxis müssen die Betroffenen zunächst diese innere Anspannung mildern, um in die Lage zu kommen, ihre Situation und Gedanken zu reflektieren. Dann kann man daran arbeiten, neben Schwarz und Weiß auch Grautöne akzeptieren zu können. Finden auch Sie perfektionistische Züge an sich? Lassen Sie uns darüber reden. Kommen Sie in die Praxis.
Comments