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Fibromyalgie - die Rätselhafte

Sie ist eine Erkrankung, bei der es noch viele offene Fragen gibt – es muss noch mehr er- und geforscht werden, denn vieles weiß man noch nicht.


Bei der Fibromyalgie treten Symptome auf, die auch bei anderen Erkrankungen auftreten, und so kann es dazu kommen, dass Betroffene von Arzt zu Arzt rennen und immer neue Verdachtsdiagnosen gestellt werden. Viele leiden darunter, da sie das Gefühl haben, niemand findet etwas. Diese Verdachtsdiagnosen können aber auch eine Chance darstellen. Denn durch die Untersuchungen können andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, so dass man der eigentlichen Diagnose näher kommt.

Erkrankungen, die ausgeschlossen werden müssen sind z.B. Rheuma, rheumatische Erkrankungen, Gelenkserkrankungen, Infektionen (z.B. Borreliose) oder Medikamentennebenwirkungen (z.B. Fluorchinolone).

Was ist eine Fibromyalgie?

Fibra = Faser, Mys = Muskel, Algos = Schmerz

Zusammengenommen bedeutet es quasi Faser-Muskel-Schmerz.

Die Erkrankung tritt meist das erste Mal im Alter zwischen 30 – 50 Jahren auf. Vor allem Frauen sind betroffen.

Diagnose

Andere Erkrankungen werden zunächst ausgeschlossen.

Früher hat man sogenannte Tenderpoints untersucht. Punkte, an denen die Sehnen in den Muskel übergehen und die schmerzhaft sind. Wenn 11 von 18 Punkten schmerzhaft waren und Weichteilschmerzen auftraten, die länger als 3 Monate anhielten, wurde die Fibromyalgie als gesichert angenommen.

Heute ist man davon abgekommen und der Blick wird ganzheitlicher. Durch eine ganzheitliche Anamnese versucht man, der Fibromyalgie näher zu kommen, da man die Komplexität und Multidimensionalität der Krankheit erkannt hat.

Probleme

An der Erkrankung kann man nicht sterben und die Strukturen des Körpers werden nach heutigem Stand auch nicht zerstört. ABER: Die Erkrankung führt zu einem hohen psychischen und mentalen Druck. Die Betroffenen leiden darunter, dass es oft so lange dauert, bis endlich eine Diagnose gestellt wird. Außerdem leiden sie darunter, dass noch keine eindeutigen Ursachen bekannt sind. Außerdem ist es eine sehr individuelle Erkrankung. Nicht jeder hat dieselben Beschwerden.

Patienten berichten mir von vielen verschiedenen Arztbesuchen, viele Ärzte über Jahre hinweg. Einige nehmen starke Schmerzmittel, manche eine Kombination verschiedener Mittel und das über Jahre hinweg. Zudem fühlen sie sich stark eingeschränkt im Leben. Sie machen oft Dinge nicht mehr, die sie früher gern ausführten, weil sie Schmerzen haben, bzw. die Angst vor den Schmerzen sie davon abhält. Dies belastet wiederum die Psyche noch mehr.

Mögliche Symptome

· Muskelschmerzen

· Erschöpfung

· Schlafstörungen

· Gelenkschmerzen

· Kopfschmerzen

· Restless legs

· Beinkrämpfe

· Konzentrationsstörungen

· Benommenheit

· Merkfähigkeitsstörungen

· Depressionen

Aber es können alle Organe im Körper betroffen sein. Außerdem kann es zu Verhärtungen in der Muskulatur kommen, die auch bestehen bleiben kann.

Ursachen

Nach heutigem Stand der Dinge geht man davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammenspielen. Es kann eine genetische Komponente eine Rolle spielen, auch äußerliche Einflüsse wie Stress werden diskutiert. Es soll auch eine erhöhte Schmerzsensibilität vorhanden sein, hormonelle Einflüsse, Umgang mit Stress und Traumata usw. Vor allem – die verschiedenen Komponenten beeinflussen sich oft wechselseitig.

Im Gespräch sind einige Ursachen, die diesen Teufelskreis anstoßen:

  • Bakterien und Viren – In der Naturheilkunde geht man davon aus, dass einige Bakterien und Viren die Erkrankung auslösen können. Allerdings gibt es dafür keine schuldmedizinischen Beweise.

  • Chronische Schmerzen. In der Schmerzforschung geht man davon aus, dass sich ein lange erlebter, also chronischer Schmerz, irgendwann quasi generalisiert und im ganzen Körper gespürt werden kann.

  • Psychische Erkrankungen – Dies wird von einigen Wissenschaftlern ins Spiel gebracht. Ich frage mich, was war zuerst da – das Ei oder das Huhn. Entstehen psychische Belastungen aufgrund der ständigen Schmerzen oder umgekehrt?

  • Ein gestörtes Immunsystem. Auch hier handelt es sich nur um eine Vermutung. Bei Betroffenen fand man teilweise erhöhte Antikörper, die bei gesunden Menschen eher nicht zu finden sind.

  • Mikrotramata – Winzige Verletzungen an den Knochen oder Sehnenübergängen sollen evtl. die Krankheit auslösen. Der Gedanke dabei ist, dass die Reparaturfunktion während des Schlafes gestört ist. Auch diese Hypothese ist aber noch nicht genau erforscht.

  • Überwiegende Einigkeit besteht darin, dass sich ein Schmerzgedächtnis ausbildet. Durch die ständigen Schmerzreize werden die Mechanismen des Körpers erschöpft, die für die Schmerzverarbeitung zuständig sind. So werden Reize als Schmerz wahrgenommen, die bei gesunden Menschen vermutlich noch gar nicht als Schmerz wahrgenommen werden würden. Wie ich gelesen habe, sollen Fibromyalgiepatienten entweder eine extrem niedrige Schmerzschwelle haben oder eine gestörte Schmerzverarbeitung.

Therapie

Meiner Meinung nach gibt es bei einer Fibromyalgie keine genormte Therapie. So unterschiedlich, wie die Erkrankung sich zeigt, so individuell muss auch die Therapie sein.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass oft eine Mischung aus verschiedenen Komponenten wie Bewegung (Kräftigung, Dehnen, Faszientraining), Nahrungsergänzungsmitteln, naturheilkundlicher Schmerzbehandlung, Entspannung und Psychotherapie Linderung verschafft.

Bei einigen Patienten reicht das aus, andere müssen schulmedizinische Medikamente einnehmen und meine Therapie wird begleitend eingesetzt.

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