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Warum manche Bemerkungen in der Sauna nichts zu suchen haben

  • info119720
  • vor 4 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

Die Sauna ist ein besonderer Ort – ein Raum der Stille, der Entspannung und des Rückzugs. Hier legen wir unsere Alltagsrollen ab, kommen ganz bei uns an und tanken neue Kraft. Doch manchmal werden genau in diesem geschützten Raum Worte ausgesprochen, die alles andere als wohltuend sind. Worte, die nicht nur unangebracht, sondern auch anzüglich und verletzend wirken können.


Ein Satz wie „Für schöne Frauen haben wir immer Platz“ klingt auf den ersten Blick wie ein nettes Kompliment. Doch gerade in einer Männergruppe in der Sauna kann diese Bemerkung eine ganz andere Wirkung entfalten: Sie reduziert Frauen auf ihr Aussehen und stellt sie zugleich als „Objekte“ dar, die man gerne „dazunehmen“ kann. Diese Worte tragen eine unterschwellige Sexualisierung, die in der Sauna, wo wir alle nackt und verletzlich sind, sehr schnell unangenehm und anzüglich wirkt.


Genauso problematisch sind Bemerkungen wie:

  • „Na, heute wieder viel Haut zu sehen – da kann’s ja heiß werden!“

  • „Mit so einer Figur ist die Sauna hier gleich viel schöner.“

  • „Wenn du so sitzt, fällt dir bestimmt jeder hier auf.“


Solche Kommentare wirken schnell erniedrigend, unangemessen und schaffen eine Atmosphäre der Unsicherheit. Sie übergehen persönliche Grenzen und nehmen anderen den Raum für ihre ganz eigene Entspannung.


Auch scheinbar harmlose, aber leicht anzügliche Bemerkungen wie:

  • „Da merkt man aber, dass du Sauna-Erfahrung hast!“ (in einem Tonfall, der zweideutig verstanden wird)

  • „Für solche Kurven hätten wir hier alle gern einen Platz.“


sind in diesem Kontext völlig fehl am Platz.


Als Heilpraktikerin für Psychotherapie sehe ich, wie entscheidend es ist, dass wir Räume schaffen, in denen sich jeder Mensch respektiert, geschützt und frei fühlen kann. Worte sind mächtig – sie können Kraft geben, aber auch Schmerz verursachen. Deshalb appelliere ich an alle, gerade in der Sauna achtsam und respektvoll miteinander umzugehen.


Wie geht das? Ein paar Beispiele für achtsame Kommunikation in der Sauna:


  • Statt „Für schöne Frauen haben wir immer Platz“ einfach: „Schön, dass du dabei bist.“ – Eine Wertschätzung, die niemanden auf sein Äußeres reduziert.

  • Wenn man jemanden neu begrüßt, reicht ein freundliches „Hallo, schön, dich zu sehen.“ – respektvoll und offen, ohne Erwartungen.

  • Wenn man ins Gespräch kommt, kann man sich auf gemeinsame Themen konzentrieren: „Wie findest du die Temperatur heute?“ oder „Magst du lieber das Dampfbad oder die trockene Sauna?“

  • Und wenn einem doch mal eine unangemessene Bemerkung auffällt, kann man freundlich aber bestimmt sagen: „Lass uns den Raum hier respektvoll halten, das tut uns allen gut.“


So schaffen wir gemeinsam eine Atmosphäre, in der Entspannung wirklich möglich ist – für jede und jeden.

Lasst uns dafür sorgen, dass die Sauna ein Ort der echten Entspannung bleibt – frei von Anzüglichkeiten, frei von Bewertungen. Ein Ort, an dem jeder Mensch willkommen ist, so wie er ist.





ree

 
 
 

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