Eiweiß und die Nieren
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- vor 2 Stunden
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Eiweiß gehört zu den wichtigsten Bausteinen unseres Körpers – es gibt uns Kraft, erhält unsere Muskulatur und unterstützt viele lebenswichtige Funktionen. Doch Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß, und gerade für unsere Nieren macht es einen großen Unterschied, ob es aus tierischen oder pflanzlichen Quellen stammt.
🥩 Tierisches Eiweiß – wenn „zu viel“ zur Belastung wird
Tierisches Eiweiß, vor allem aus Fleisch, wird von unserem Körper sehr effizient genutzt.
Auf den ersten Blick klingt das positiv – aber:
Der Abbau tierischer Proteine erzeugt viele saure Stoffwechselprodukte. Das erhöht die Säurelast im Körper.
Fleisch enthält reichlich Purine. Diese können den Harnsäurespiegel steigern und so das Risiko für Gicht oder Nierensteine erhöhen.
Ein hoher Fleischkonsum führt zudem zu einer erhöhten glomerulären Filtrationsrate (GFR). Kurzfristig scheint das harmlos, doch auf Dauer bedeutet es Stress für die empfindlichen Filtereinheiten der Niere.
Ich erlebe in meiner Praxis immer wieder Menschen, die zwar viel Wert auf Eiweiß legen, dabei aber hauptsächlich tierische Quellen wählen – oft ohne zu wissen, dass sie damit ihre Nieren stärker fordern, als ihnen guttut.
🫘 Pflanzliches Eiweiß – sanfter für die Nieren
Pflanzliche Eiweißquellen sind in vielerlei Hinsicht die bessere Wahl – nicht nur für Herz und Stoffwechsel, sondern auch für die Nieren:
Sie wirken deutlich weniger säurebildend, manche sogar basisch (z. B. Hülsenfrüchte oder Nüsse).
Der Purin-Gehalt ist geringer als bei Fleisch – das Risiko für Harnsäureprobleme ist also niedriger.
Pflanzliche Lebensmittel liefern zusätzlich Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese können Blutdruck und Blutzucker günstig beeinflussen und Entzündungen reduzieren – drei entscheidende Faktoren für die Nierengesundheit.
Studien bestätigen, dass eine proteinreiche, pflanzenbasierte Ernährung mit weniger Proteinverlust über den Urin (Proteinurie) einhergeht und das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen verlangsamen kann.
🧪 Wissenschaftliche Erkenntnisse auf einen Blick
Eine große Meta-Analyse (CJASN, 2020) zeigte, dass eine höhere Aufnahme von pflanzlichem Eiweiß mit einem geringeren Risiko für chronische Nierenerkrankungen verbunden ist.
Interventionsstudien belegen: Sojaprotein und andere pflanzliche Eiweißquellen belasten die Nierenfunktion deutlich weniger als tierische Eiweiße.
🌱 Fazit – für starke Nieren und mehr Wohlbefinden
Für die Nieren zählt nicht nur, wie viel Eiweiß wir essen, sondern vor allem welches. Pflanzliches Eiweiß ist in den meisten Fällen die nierenfreundlichere Wahl.
Eine abwechslungsreiche Ernährung mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten und Soja liefert nicht nur ausreichend Eiweiß, sondern schenkt dem Körper auch wertvolle Begleitstoffe, die Herz, Stoffwechsel und Nieren gleichermaßen unterstützen.
Wenn du dich öfter für pflanzliche Eiweißquellen entscheidest, tust du also nicht nur deinem Körper etwas Gutes – sondern entlastest auch deine Nieren nachhaltig.

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