Brief einer früheren Patientin
- info119720
- vor 42 Minuten
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Liebe Juliane,
ich weiß gar nicht, ob ich die richtigen Worte finde, um dir zu sagen, wie dankbar ich dir bin – aber ich versuche es einfach.
Es ist jetzt vier Jahre her, dass ich zum ersten Mal bei dir im Praxisraum saß, völlig erschöpft, innerlich zerrissen und nicht mehr in der Lage, klar zu denken. Damals war ich gefangen in einer Beziehung, die mich klein gemacht hat, in der ich mich selbst verloren hatte. Ich hatte Angst – vor der Veränderung, vor dem Alleinsein, vor dem Loslassen. Aber du hast mich mit so viel Ruhe, Verständnis und Herzenswärme empfangen, dass ich zum ersten Mal wieder das Gefühl hatte: Ich bin nicht falsch. Ich bin nicht verrückt. Und ich darf für mich selbst einstehen.
Du hast mich durch die schwerste Zeit meines Lebens begleitet. Deine Worte, deine Impulse, die vielen kleinen Aha-Momente in unseren Gesprächen – sie haben in mir etwas wachgerüttelt, das ich längst verloren glaubte: Vertrauen. In mich. In das Leben. In die Möglichkeit, dass da draußen etwas Besseres auf mich wartet.
Mit deiner Hilfe habe ich mich Stück für Stück aus dieser toxischen Beziehung gelöst. Du hast mir beigebracht, meine eigenen Grenzen zu erkennen – und sie zu schützen. Ich habe gelernt, mich selbst zu lieben. Nicht auf eine laute, übertriebene Art, sondern auf diese leise, kraftvolle Weise, die tief von innen kommt.
Und heute? Heute schreibe ich dir diesen Brief mit Tränen in den Augen – aber diesmal vor Glück.
Ich bin seit einigen Monaten in einer Beziehung, wie ich sie mir früher nicht einmal vorstellen konnte. Es ist leicht. Es ist ehrlich. Es ist sanft. Er sieht mich wirklich – nicht nur das, was ich leiste, nicht das, was ich opfere. Sondern mich. Und ich kann ihm begegnen, ohne mich zu verbiegen. Weil ich jetzt weiß, wer ich bin.
All das hätte ich ohne dich niemals geschafft. Du warst in einer Zeit für mich da, in der ich selbst kaum noch an mich geglaubt habe. Du hast mich gehalten, ohne mich festzuhalten. Du hast mich gestärkt, ohne mich zu drängen. Du hast mich gesehen – und mir geholfen, mich selbst wiederzusehen.
Danke, Juliane. Aus tiefstem Herzen. Du hast nicht nur mein Leben verändert. Du hast mich gerettet.
In Liebe und tiefer Dankbarkeit,
K.

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