Selbstfürsorge – für viele Menschen klingt das egoistisch. Schließlich wollen und sollen wir ja für andere da sein. Das finde auch ich schön und wichtig. Aber: Wir dürfen darunter nicht leiden. Wenn unsere Bedürfnisse immer darunter leiden, hilft das auf Dauer niemandem. Denn dann werden wir seelisch so belastet, dass wir für niemanden mehr da sein können. Was heißt Selbstfürsorge?
Es bedeutet, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Zeit dafür, gut zu leben und auf die eigene körperliche und seelische Gesundheit zu achten. Es soll uns helfen, mit Stress, Sorgen und Belastungen besser umzugehen. Selbstfürsorge kann sich in alltäglichen Dingen zeigen. Essen Sie gesund und vollwertig – Sie sind es sich wert. Schlafen Sie genug und ohne Reue Sorgen Sie für genug Bewegung Pflegen Sie soziale Kontakte Beachten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse Aber was sind die eigenen Bedürfnisse? Das Herauszufinden, fällt den meisten schwer. Darüber haben sich viele noch gar keine Gedanken gemacht. Gerade in der Praxis erlebe ich häufig, dass die Patienten mich mit großen Augen ansehen, wenn ich frage, was Sie den gern einmal für sich tun würden, was ihnen gut tun würde. Meist ist die erste Antwort: „Ich weiß es gar nicht.“ Die Patienten können mir hervorragend erzählen, was ihr Mann, ihre Kinder oder ihre Eltern brauchen und was sie für sie tun möchten. Aber wenn es um sie selbst geht, ist da oft ein großes Fragezeichen. Eine Patientin meinte: „Ich weiß es gar nicht mehr. Ich habe mich selbst verloren.“ Und als sie es im Laufe Zeit herausfand, konnte ich schon im Strahlen ihrer Augen sehen, wie gut ihr das tat. Und darüber hinaus lief es in ihrer Partnerschaft, die problembehaftet war, wieder viel besser. Und das „obwohl“ wie sie sagte „sie so viel an sich denken würde. Meiner Meinung nach war es gerade „weil“ sie auch etwas für sich tat. Deshalb - versuchen Sie herauszufinden, was für Sie wichtig ist. Vielleicht können Sie sich an Wünsche und Träume erinnern, die Sie einmal hatten – evtl. sind das ja noch immer Herzensangelegenheiten. Oder Sie finden etwas völlig Neues. Nehmen Sie sich Zeit, Sie können Ihre Gedanken dabei auch aufschreiben – manchmal hilft das. Und schon allein das ist eine Art von Selbstfürsorge. Wenn Sie Unterstützung brauchen, kommen Sie zu mir in die Praxis.
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