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Fallbericht

Eine Patientin, 55 Jahre, hat sich bei mir in Praxis vorgestellt mit:

Sie hat Probleme im oberen Rücken/Nacken - Schmerzen strahlen in den rechten Arm aus und es kribbelt.

Keine Taubheitsgefühle, oft Verspannungen und Kopfschmerzen

Das Schulterblatt hat auch schon gekribbelt.

Bisher wurde sie mit Rückentraining, Salben und Massagen behandelt.

Die Beschwerden begannen vor ca. 15 Jahren mit unterschiedlicher Intensität und wurden trotz Behandlung stetig schlimmer. Kurzzeitig brachte die Behandlung zwar Linderung, aber insgesamt wurde es schlechter. Die Anamnese

Meine umfangreiche Anamnese brachte folgendes:

Die Patientin hatte auch schon im unteren Rücken Schmerzen – lt. Orthopäde eine Ischialgie. Das Röntgenbild des Orthopäden brachte keinen auffälligen Befund. Da sie einen Senkfuß hat, bekam sie Einlagen. Seither wurde es besser.

Zusatzsymptome: Schwindel, trockene Augen, Zähneknirschen, Druckgefühl nach dem Essen im linken oberen Bauch und oft Verstopfung. Auch von leichten Schlafstörungen berichtet sie.

Klinische Untersuchung

Meine klinische Untersuchung zeigte noch mehr:

Tests der Statik und der Wirbelsäule sind ohne Befund. Auch die Beweglichkeit im Nackenbereich ist gut. Es herrscht ausschließlich eine Druckempfindlichkeit im Nackenbereich.

Für mich fällt auf: Die Kieferstellung ist seitlich verschoben.

Reflexe der oberen Extremitäten sind unauffällig.

Auch die Kraft in den Armen zeigt keine Besonderheit.

Mir fällt auf, dass sie den Mund nicht sehr weit öffnen kann. Auf Nachfragen erzählt sie, dass sie eigentlich nur auf einer Seite kaut, bzw. kauen kann.

Meine Vermutung

Ich vermute eine CMD, eine craniomandibuläre Dysfunktion. Bei der CMD ist das Zusammenwirken von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenk gestört. Eine Funktionsstörung, die Auswirkungen auf den ganzen Körper hat und deshalb zu verschiedensten Beschwerden führen kann, die nur selten mit den Zähnen in Verbindung gebracht werden. Z.B. Nacken- und Rückenschmerzen, Migräne, Halsschmerzen bis hin zu Magen-Darm-Problemen. Außerdem Tinnitus, Heiserkeit und Sprechstörungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und Fingern, Augenprobleme, sowie Schlafprobleme, Schwindel oder Depressionen.


Leider ist eine CMD nicht mein Fachgebiet – ich kann sie nicht sicher diagnostizieren, noch kann ich sie adäquat behandeln. Deshalb schicke ich die Patientin zu einem Zahnarzt und empfehle zudem Osteopathie und/oder Physiotherapie.

In der Praxis mache ich lediglich eine Akutbehandlung gegen die Nackenschmerzen.


Rückmeldung der Patientin


Einige Tage später kommt die Rückmeldung der Patientin:

Die Akutbehandlung hat insofern angeschlagen, dass die Beschwerden deutlich vermindert sind. Ihr Zahnarzt habe ein „Kieferproblem“ bestätigt und ihr eine Zahnschiene verordnet. Zudem bekomme sie Osteopathie.


Fazit


Obwohl ich der Patientin im weiteren Verlauf nicht wirklich helfen kann, möchte ich mit dieser Fallgeschichte nochmal darauf hinweisen, dass der Ort des Problems nicht der Ort der Ursache sein muss. Es ist immer wichtig den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten. Nach 15 Jahren bekommt die Patientin nun augenscheinlich die Behandlung, die sie benötigt.

Bleibt noch abzuwarten, ob die Symptomatik auf- oder absteigend ist. Damit meine ich, ob sich ihre Symptome wirklich aufgrund der CMD entwickelten, oder sich die CMD aufgrund z.B. ihres Senkfußes entwickelt hat.


Haben auch Sie seit längerer Zeit ein bestimmtes Problem?

Nutzen Sie die Möglichkeit für ein kostenloses telefonisches Erstgespräch.





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