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Das hab´ ich nicht gesagt

Wussten Sie, dass wir mit VIER Ohren hören?

Nach Herrn Schulz von Thun (Kommunikationspsychologe) hören wir mit 4 Ohren:

Mit dem Sachohr: Mit diesem Ohr versuchen wir, die Sachlage zu verstehen – ganz objektiv. Also, worum geht es.


Mit dem Selbstoffenbarungsohr: Bei diesem Ohr geht es darum, wen wir vor uns haben und was mit dem anderen los ist. Also, was ist mit der Person los? Was ist das für einer oder eine?

Mit dem Beziehungsohr: Bei diesem Ohr werten wir, wie der andere zu uns steht, was er von uns hält und wie wir uns behandelt fühlen. Also, wie steht er oder sie zu mir? Was denkt er oder sie von mir?

Mit dem Appellohr: Dieses Ohr hört, was der oder die andere von uns will, wozu er oder sie uns auffordert. Was erwartet der oder die andere von mir? Was soll ich denken, fühlen, sagen oder tun?

Wenn alles perfekt läuft, hören wir auf allen Ohren und reagieren entsprechend. Wir filtern heraus, auf welchem Ohr wir gerade etwas hören und fragen nach, wenn wir nicht sicher sind.

Aber meistens ist es so, dass wir ein „bevorzugtes Ohr“ haben. Welches Ohr das ist, hängt von unseren bisher gemachten Erfahrungen ab, oder auch, wie die Beziehung zu meinem Gegenüber ist.

So hören wir evtl. etwas anderes, als tatsächlich gesagt wurde. Dann sind Kommunikationsprobleme vorprogrammiert.

Hören wir beispielsweise vor allem mit dem Beziehungsohr, hören wir aus sachlichen Informationen eine Beurteilung unserer Person heraus. Nach meiner Erfahrung neigen viele Menschen dann dazu, viel auf sich zu beziehen und fühlen sich angegriffen. Wenn z.B. jemand wütend ist, fühlen sich die Beziehungsohr-Hörer angeklagt.

In meiner Praxis versuche ich dann oft, bei meinen Patienten auch das Selbstoffenbarungsohr zu aktivieren. Mit diesem können wir heraushören, was der andere über sich selbst aussagt. So müssen wir uns bei einem Gefühlsausbruch des Gegenübers z.B. nicht mehr rechtfertigen, sondern können herausfinden, was mit dem anderen tatsächlich los ist.

Auch ein einseitiges Hören auf dem Appellohr kann problematisch sein. Dann nämlich, wenn wir es deshalb allen Recht machen wollen. Hören wir nur mit diesem Ohr, reagieren wir auch auf die unausgesprochenen Erwartungen und Forderungen, indem wir auf das kleinste Signal achten.

Das kann nicht nur dazu führen, dass wir uns überfordern, sondern fördert beim Gegenüber auch eine Unselbständigkeit.

Auf welchem Ohr hören Sie bevorzugt?

Wenn Sie Probleme in der Kommunikation und im Umgang mit anderen Menschen zu haben, kommen Sie in meine Praxis.





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